Klauzál Gábor
Klauzál Gábor Társaság

Gábor-Klauzál-Gesellschaft

I. Klauzál und sein Schaffenswerk

Klauzál Gábor
Gábor Klauzál
(Pest, 18. November 1804.
Kalocsa, 3. August 1866.)
Politiker, Rechtsanwalt,
Kleingrundbesitzer in Kistétény
Die erste nennenswerte Station im Lebenslauf von Klauzál war seine Tätigkeit als Abgeordneter vom Bezirk Csongrád in der Nationalversammlung in den Jahren 1832–36, 1839–40, sowie 1843–44. Als Anhänger von Ferenc Deák und Mitglied der jungen Reform-Opposition zeigten sich bereits hier seine außergewöhnlichen Talente und sein überzeugendes Charisma. Letzteres war auch am 15. März 1848 nötig, als er versucht hat, die revoltierenden Massen zu beruhigen und führte eine mehr oder minder gezügelte Menschenmenge zum Statthaltereirat von Buda, um die Abschaffung der Zensur und die Freilassung der politischen Häftlinge zu fordern.

In der Batthyány-Regierung wurde Klauzál die Position des Ministers für Landwirtschaft, Industrie und Handel zugeteilt, die er vom 7. April zum 10. September 1848 besetzt hat. Als Anhänger einer gemäßigten Politik strebte er friedliche Verhandlungen an, jedoch ohne Erfolg. Im September 1848 verschärfte sich das Verhältnis zu Wien und ein Freiheitskampf drohte auszubrechen; daraufhin dankte Klauzál von seinem Ministerposten ab.

Als der bewaffnete Freiheitskampf tatsächlich ausbrach und aus Wien die russischen Truppen um Intervention gebeten wurden, wurde Klauzál immer häufiger von Visionen des Zusammenbruchs geplagt, die sich leider durch die endgültige Niederlage Ungarns auch bestätigt haben. Vom Rachezug Österreichs blieb auch Klauzál nicht verschont; er wurde verhaftet und vor dem Militärgericht gestellt. Seine Dokumente und Briefe wurden beschlagnahmt und vernichtet, Klauzál selbst wurde polizeilich bewacht. Aus dem politischen Leben ausgesperrt, hat er in Kistétény gegen Ende der 1850-er Jahre ein Weingut gekauft, wohin er sich jeden Sommer zurückziehte.

In der Zeit als Ungarn die österreichische Direktherrschaft zu erdulden hatte und bedeutende Persönlichkeiten der früheren plotischen Elite aus der Öffentlichkeit verdrängt wurden, beschäftigte sich Klauzál in Kistétény mit Obstbau und Weinbau, wobei seiner Aufmerksamkeit auch die theoretischen Kenntnisse nicht entgangen sind. Dank seiner gründlichen Arbeit wurde er zu einem der bedeutendsten Pioniere der ungarischen Weinbaukunde und gründete die Weinbaukunde-Gesellschaft von Kistétény, die sich außer Weinbau auch im Allgemeinen um die Zukunft der Region bemühte. Klauzál unterhielt auch eine Baumschule, wo er außer Obstbäume auch Rosen verkauft hat. Auch einige Bauwerke haben wir Klauzál zu verdanken: er baute in Kistétény ein Kelterhaus und eine Sommerresidenz. Auch um den Erhalt der von den Grafen Hugonnay erbauten Kapelle in Kistétény hat sich Klauzál auf eigene Kosten gekümmert, wie dies durch eine Gedenktafel festgehalten ist, die bei der späteren Renovierung der Kapelle in 1914 angebracht wurde.

Als sich die politische Lage entspannte und Klauzál das öffentliche Leben nicht mehr verwehrt wurde, begann er wieder aktiv in der Politik tätig zu sein. In den Jahren 1861 und 1865 war er als Mitglied der Partei von Ferenc Deák Abgeordneter der Stadt Szeged in der Nationalversammlung. Auch in der Vorbereitung der Aussöhnung zwischen Österreich und Ungarn im Jahre 1867 hat er eine wichtige Rolle gespielt, obwohl er die Vollendung dieses Werkes nicht mehr erleben konnte.

Klauzál – der Mensch, seine Nachfahren und sein Andenken

Seine erste Ehefrau, Mária Antónia Prezetska war bereits eine Witwe wenn sie Gábor Klauzál heiratete. Nach zwanzigjähriger Ehe – von der keine Kinder stammten – starb sie in Lungenentzündung im Jahre 1848. Klauzál konnte den Verlust kaum verkraften und erlitt sogar einen leichteren Schlaganfall.

Am 27. April 1853 heiratete er Emma Schmidt, die Verlobte des Märtyrers von Arad, József Nagysándor (1804(?)–1849). Von dieser Ehe stammten drei Kinder, Emma (1855), Gábor (1857) und Mária (1859). Der Taufpate von allen drei Kindern war Ferenc Deák - auch hierin zeigte sich die enge Freundschaft und ideologische Verwandtschaft zwischen Gábor Klauzál und Ferenc Deák. Zugleich könnte dies die Grundlage der mündlich überlieferten Tradition sein, daß Deák den Text der österreichisch-ungarischen Aussöhnung im Haus von Klauzál in Kistétény verfaßt haben soll, zumal er dort oft als Gast beherbergt wurde.

In seinem letzten Lebensjahr, 1866, wurde er von lang anhaltender Krankheit heimgesucht und hat sich auf sein Landgut in Kistétény zurückgezogen, um sich dort zu erholen. Jedoch war es für ihn wichtig, bei den Schulprüfungen seiner Töchter in Kalocsa dabei zu sein, daher wagte er trotz seiner angeschlagenen Gesundheit eine Reise, die ihm am Ende zum Verhängnis wurde. Die Krankheit hat ihn endgültig eingeholt und er starb plötzlich in Kalocsa. Der besonnene, wahrheitsliebende und echt demokratische Patriot hat der Stadt Szeged so viel bedeutet, daß er dem damaligen Brauch entgegen nicht in Kalocsa, sondern in Szeged beerdigt wurde, wo seiner Bestattung mindestens 25000 Menschen beigewohnt haben.

Gábor Klauzál war ein mutiger, aber auch besonnener Mensch, mit ausgezeichnetem politischen Talent. Er war ein ausgeglichener, progressiver Politiker, frei von jeglichem Extremismus. Er spielte eine wesentliche Rolle in der Aussöhnung zwischen Österreich und Ungarn, sowie in der Entwicklung Ungarns am Ende des 19. Jahrhunderts, die er selbst nicht mehr erleben konnte. Nicht nur in Kistétény (heute Budatétény – Teil des XXII. Bezirkes von Budapest) war er einer der Menschen mit der größten Ausstrahlung, und sein Lebenswerk war noch lange nach seinem Tod in vielen Bereichen bestimmend.

II.

logoDie Gábor-Klauzál-Gesellschaft wurde am 9. Dezember 2004 in Budapest gegründet. Gie gemeinnützige Gesellschaft wurde im Dezember 2004 beim Gerichtshof eingetragen, anläßlich des 200. Jahrestages der Geburt von Gábor Klauzál.

In der Gründungsurkunde der Gesellschaft wurden folgende Ziele festgehalten:
  • Im Geist von Gábor Klauzál, und seinem Beispiel folgend, die Ausübung von gemäßigten, besonnenen, aber auch mutigen und progressiven, werterhaltenden und wertschaffenden, die Öffenlichkeit bewegenden Tätigkeiten in den Bereichen, die auch für Gábor Klauzál wichtig gewesen sind (zum Beispiel: Landwirtschaft, Handel, Industrie, Gesundheitswesen, die ungarische Sprache, Zivil-Gesellschaften, Mäzenatur der Kultur).
  • Erkundung, Pflege, Erhaltung, Weitergabe, Bekanntmachung und Verehrung des geistigen und materiellen Erbes von Gábor Klauzál, sowohl in Ungarn als auch im Ausland.
  • Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Menschen, Gesellschaften, Unternehmen, sowie örtlichen Behörden und Institutionen zwecks der Entdeckung und der Bekanntmachung der Erbes von Gábor Klauzál.
  • Die gezielte Forschung, Wiederaufbelebung und Pflege der historischen Vergangenheit, der Ortsgeschichte und der Traditionen.
  • Die Meinungsäußerung im Geist von Gábor Klauzál zu örtlichen oder nationalen Gesetzesentwurfen oder Verordnungsentwurfen.



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